Die MLP Academics Heidelberg verlieren das Heimspiel gegen den amtierenden Tabellenführer aus Trier trotz Aufholjagd mit 76:80 (Q1 16:28 / Q2 20:13 / Q3 21:19 / 19:20). Topscorer wird Michael Weathers mit 20 Punkten. Weiter geht es für die Academics mit dem Pokal-Viertelfinale am Donnerstag, den 13. November, auswärts bei BMA 365 Bamberg Baskets. Alle Spiele der MLP Academics Heidelberg live und auf Abruf bei Dyn.
Die Gladiators erwischen den besseren Start, treffen ihre Würfe vor allem von jenseits der Dreierlinie hochprozentig und gewinnen das Rebound-Duell unter den Körben in der Anfangsphase deutlich. Beim Stand von 12:21 bittet Headcoach Danny Jansson zur ersten Auszeit. Diese bringt jedoch nicht den erwünschten Erfolg, Trier zieht weiter davon, kann zur Viertelpause den Vorsprung auf 28:16 ausbauen und sich dabei vor allem auf eine stabile Dreierquote von 54,5 % verlassen, während die Heidelberger zu oft einen Schritt zu spät sind und sich in Einzelaktionen verzetteln.
Im zweiten Viertel stabilisieren sich die Jungs vom Neckar zunehmend, werden vor allem defensiv aggressiver, rebounden besser und spielen mit deutlich mehr Physis. Insgesamt neun Ballverluste provozieren die Heidelberger bei den Gladiators. Punkt für Punkt kämpfen sich die Hausherren an Trier heran. In den Schlusssekunden vor der Pause haben die Academics mehrmals die Möglichkeit, den Rückstand weiter zu verkürzen, zwei Ballverluste und zwei verworfene Freiwürfe verhindern dies jedoch und so geht es aus Sicht der Heidelberger mit einem Fünf-Punkte-Defizit in die Kabine. Lebensversicherung in diesem zweiten Spielabschnitt ist vor allem Michael Weathers. Der Guard erzielt 13 der insgesamt 20 Heidelberger Punkte in diesem Viertel.

Nach der Pause wird es dann mehrfach richtig hitzig im SNP dome. Insgesamt vier technische Fouls werden gepfiffen, die Stimmung kocht immer wieder hoch – auf und neben dem Feld. Die Heidelberger versuchen, in diese Atmosphäre einen kühlen Kopf zu bewahren und sich weiter zurückzukämpfen. Und das gelingt im Laufe des Viertels auch. Ein Steal von Samuell Williamson, der Maik Zirbes den Ball einfach aus den Händen schnappt und zwei erfolgreiche Würfe von Mateo Seric sorgen knapp drei Minuten vor der Viertelpause für das erste Unentschieden seit dem 0:0. Doch Trier bleibt eiskalt, kontert mit einem 8:0-Lauf und lässt die Heidelberger Fans vorerst verstummen. Nach einem erfolgreichen Distanzwurf von Osun Osunniyi gehen die Jungs vom Neckar mit einem Drei-Punkte-Rückstand in das Schlussviertel.
Die 4518 Zuschauer im SNP dome kommen in dieser Partie definitiv auf ihre Kosten. Es geht hin und her, die Jungs vom Neckar kämpfen sich immer weiter heran, mit 6:35 Minuten auf der Uhr trifft Michael Weathers zur ersten Heidelberger Führung der Partie. Diese wechselt in der Folge immer wieder, es entwickelt sich eine nervenaufreibende Crunchtime, in der sich beide Teams nichts schenken.
Am Ende stehen sich die Heidelberger erneut selbst im Weg. Freiwürfe werden liegengelassen, der Offensiv Rebound wird zu oft abgegeben und am Ende werden trotz mehrerer Möglichkeiten, die Chancen nicht genutzt, den Schalter hier endgültig umzulegen. Die Academics kommen aus der selbst gegrabenen Grube nach dem ersten Viertel nicht mehr vollends heraus und verlieren trotz großem Kampf am Ende mit 76:80.
„Wir haben mit dem Hauptproblem dieser Saison begonnen, nämlich den Rebounds. In der Preseason konnten wir keinen einzigen holen, also haben wir hart daran gearbeitet. Ich dachte, dass wir das zeitweise in den Griff bekommen haben und wir wussten, dass es gegen Bayern München und Rytas Vilnius schwer werden würde, was sich auch bestätigt hat. Aber heute müssen wir verstehen, dass wir keine Schritte überspringen dürfen. Wir sind heute auf das Thema und das Problem mit den Rebounds zurückgekommen. Jeder versteht, was 27:46 auf der Anzeigetafel bedeutet, wenn man an potenzielle Fourpoint-Plays bei jedem Ballbesitz denkt. Trotzdem hatte ich das Gefühl, dass wir heute im Spiel angekommen waren, aber irgendwie ging uns am Ende die Puste aus, um Spielzüge zu machen, und es reichte offensiv nicht aus.“ – Danny Jansson, Headcoach der MLP Academics.
„Es ist bitter, es tut sehr weh. Die Stimmung war mega, die Fans haben einen super Job gemacht. Wir haben unser Herz auf dem Feld gelassen, am Ende müssen wir das mitnehmen. Gerade fehlt irgendwie das Quäntchen Glück, mehr Konzentration, Fokus. So lange wir diesen Fight aufrechterhalten können – egal wie schwer es gerade ist, wenn wir am Ende mit leeren Händen nach Hause gehen – können wir das Ruder rumreißen. Es wird nicht einfacher. Es tut echt weh, wir haben alles reingehauen und können uns einfach nicht belohnen. Aber wenn wir so weitermachen, schaffen wir das schon.“ – Mateo Seric.
Eva Birkelbach
MLP Academics Heidelberg
Medien und Kommunikation