Die MLP Academics Heidelberg können sich erneut nicht belohnen und verlieren nach einem schwachen ersten Viertel auswärts bei Promitheas Patras mit 83:89 (Q1 13:32 / Q2 24:18 / Q3 19:24 / Q4 27:15). Topscorer der Heidelberger wird DJ Horne mit 22 Punkten. Weiter geht es für die Jungs vom Neckar mit einem weiteren Auswärtsspiel. Am Sonntag, den 12. Oktober, treffen die Heidelberger auf die ROSTOCK SEAWOLVES. Tip-Off im Norden ist um 15 Uhr, alle Spiele der easyCredit BBL gibt es live und auf Abruf bei Dyn.
Lediglich sieben Sekunden dauert es, bis Osun Osunniyi für die ersten Heidelberger Punkte in der Basketball Champions League sorgt – ein weiterer historischer Moment an diesem historischen Tag. Auch der Korbleger von DJ Horne ist erfolgreich und die Academics gehen zu Beginn 4:1 in Führung. Doch Patras schlägt schnell zurück, holt sich die Führung und baut diese im Laufe des Viertels weiter aus. Die Jungs vom Neckar spielen nervös und finden nicht in ihren Rhythmus. Die Folge ist ein 13:32-Rückstand nach den ersten zehn Minuten. Weil Patras nahezu alles trifft (5/5 Dreier) holen die Heidelberger in diesem Spielabschnitt lediglich zwei Rebounds, während die Griechen ganze elf Abpraller einsammeln.
Erneut sind es Foulprobleme, die den Jungs vom Neckar den Start in ein Viertel schwer machen. Osun Osunniyi muss nach etwas mehr als einer Minute im zweiten Viertel mit seinem dritten Foul vom Feld und fehlt seinem Team für den Rest der Halbzeit unter den Brettern. Doch die Academics nehmen das eher als eine Art Wake-Up-Call, treten deutlich fokussierter und aggressiver auf und können den Rückstand Minute für Minute verkürzen. Der Wurf fällt, die Defensive ist physischer, die Fans werden lauter und auch die Bank sorgt für den Extra-Schub an Energie.
Zwischenzeitlich halten die Heidelberger die Griechen 2:38 Minuten lang ohne Punkt und starten einen 17:4-Run, der den Rückstand auf zehn Punkte verkürzen kann. Nachdem das Team von Headcoach Danny Jansson schon mit 23 Punkten zurücklag, kämpft man sich zur Halbzeit auf 13 Punkte heran.
Im dritten Viertel schaffen es die Heidelberger nicht, am Rückstand nachhaltig etwas zu ändern. Jeder kleinere Run wird von Patras gekontert, das vor dem Schlussviertel die Hälfte ihrer Dreier trifft und die Heidelberger am Brett dominiert (35 Rebounds vs. 19 Rebounds).
Doch die Academics lassen den Kopf nicht hängen, kämpfen weiter um jeden Punkt und verkürzen den Rückstand im vierten Viertel erneut. 4:21 Minuten vor Ende ist es dann endlich soweit und die Heidelberger schaffen es, den Rückstand in einen einstelligen Bereich zu bringen. Es bahnt sich eine erneut nervenaufreibende Crunchtime an. Zweieinhalb Minuten vor Schluss haben sich die Jungs vom Neckar auf drei Punkte herangekämpft. Patras kommt in der Folge mehrmals zu Zählbarem und stellt nach einem starken Dreier von Kevin McClain erneut auf einen Fünf-Punkte-Rückstand. Auszeit Heidelberg, 36 Sekunden auf der Uhr. Die folgende Sequenz ist sinnbildlich für diese Partie. Der Heidelberger Einwurf geht zu weit, landet im Aus und Patras kommt in Ballbesitz. Die MLP Academics belohnen sich erneut nicht, können eine tapfere Aufholjagd nicht vollenden und verlieren das erste Champions League Spiel der Vereinsgeschichte mit 83:89.
„Es war natürlich unser erstes internationales Spiel für die gesamte Organisation. Wir waren vorbereitet, aber gleichzeitig hatte ich in der ersten Halbzeit irgendwie das Gefühl, dass jeder einzelne Spieler eine dreiminütige Phase brauchte, um sich vollständig zu konzentrieren, um tatsächlich in die Liga zu kommen. Es begann mit unseren fünf Startern, dann habe ich jemanden anderen eingewechselt und wir haben weit offene Würfe nicht genutzt, wir haben nicht mit Selbstvertrauen gespielt. Defensiv waren wir zögerlich. In der BCL rächt sich das, wir lagen mit 20 Punkten zurück und ich glaube, vor allem in der Halbzeitpause haben wir erkannt, dass es einfach Basketball ist. Patras ist eine gute Mannschaft, aber wir können auch eine gute Mannschaft sein. Wir können konkurrenzfähig sein, wenn wir aggressiv werden und anfangen zu agieren, statt zu reagieren, insbesondere defensiv. Heute war das dritte Viertel etwas besser, aber es ist uns nicht gelungen, eine Serie von guten Spielzügen hinzulegen. Wir hatten einen guten Stopp, aber einen schlechten Angriff. Einen guten Angriff, aber eine schlechte Verteidigung. Im vierten Viertel gelang uns das ein paar Mal und wir kamen zurück. Ich wünschte, wir hätten es zu Ende gebracht und nicht ein paar Korbleger und einen Dreier am Ende verpasst, um das Spiel tatsächlich zu unseren Gunsten zu entscheiden. Eine wichtige Erkenntnis für uns ist, dass wir hoffentlich nächste Woche nicht mehr diese 3, 4 Minuten mit Aussetzern durchmachen müssen.“ – Danny Jansson, Headcoach der MLP Academics.
„Jede Liga in Europa ist anders. Ich finde, die deutsche Liga ist sehr schnell und sehr aggressiv. In der Champions League kommt jedes Team aus einer anderen Liga, und wir haben heute gesehen, dass Patras sehr körperbetont gespielt hat. Sie haben eine flat Defense gespielt, was wir seit vielen Jahren in unserem Verein nicht mehr gesehen haben, und ich denke, wir müssen uns an all die verschiedenen Systeme anpassen und unsere Verteidigung so spielen, wie wir es wollen. Wenn wir fast 40 Minuten lang unseren Stil spielen, können wir ein sehr gutes Team sein, aber wenn wir das nicht tun, haben wir heute gesehen, dass wir mit 20 Punkten zurückliegen können. Das sind im Moment unsere beiden Gesichter, und wir müssen das in Ordnung bringen und mehr gute Minuten haben.“ – Paul Zipser.
Eva Birkelbach
MLP Academics Heidelberg
Medien und Kommunikation