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18. August 2025

Pressekonferenz Saisoneröffnung 2025/2026

Die MLP Academics Heidelberg haben am Montag, den 18. August, zur offiziellen Pressekonferenz zum Auftakt der neuen Saison 2025/2026 eingeladen. In der Geschäftsstelle der Heidelberger standen Matthias Lautenschläger (Geschäftsführender Gesellschafter), Alex Vogel (Sportlicher Leiter) und Danny Jansson (Headcoach) der Presse Rede und Antwort.

Zielsetzung und Erwartungshaltung

Matthias Lautenschläger:

„Wir blicken mit vollem Respekt und großer Demut auf die kommende Saison, denn der Erfolg der vergangenen Spielzeit hat natürlich auch die Erwartungen im Umfeld steigen lassen. Wir werden dennoch sehr realistisch in die neue Saison gehen.“

„Es wäre natürlich schwer, jetzt vom Klassenerhalt als Ziel zu sprechen, aber wir wollen nichtsdestotrotz so früh wie möglich die zehn Siege einfahren, um das schonmal abgehakt zu haben. Was dann mehr drin ist, nehmen wir so wie es kommt. Es ist nach wie vor so, dass ein Einzug in die Play-Ins für uns ein großer Erfolg wäre. Die Konkurrenz schläft nicht, die Vereine haben im Sommer, von dem was wir beobachten konnten, durch die Bank gute Arbeit gemacht.“

„Wir sind auf einer Euphorie-Welle geritten, die viele Kräfte freigesetzt hat in der letzten Saison. Wir haben viele Spiele sehr knapp gewonnen und das lässt sich nicht einfach so reproduzieren. Man spricht da von einer „Nostalgie-Falle“, dass man mit der Erwartungshaltung an einen Ort zurückkehrt, dass es so ist, wie es vorher war. Es fängt für uns jetzt aber wieder bei Null an. Die Euphorie ist vielleicht noch irgendwo spürbar und lässt sich vielleicht auch schneller als in einer normalen Situation kreieren, aber sie ist nicht einfach da. Wir müssen gemeinsam jeden Tag im Training daran arbeiten, dass wir die Weichen dafür stellen, diese Euphorie sowohl innerhalb der Mannschaft als auch auf den Rängen zu transportieren. Das wird Zeit brauchen. Dessen sind wir uns bewusst.“

Alex Vogel:

„Es gibt Zahlreiche Teams, die im letzten Jahr underperformt haben. Ganz egal ob Alba, Bonn, Oldenburg, Chemnitz, oder Hamburg. Das sind Teams, die sofern wir das beurteilen können, im Sommer einen guten Job gemacht haben und letztes Jahr nicht ihren Ansprüchen entsprechend performt haben. Dessen sind wir uns bewusst und erwarten eine herausfordernde Saison, die wir aber mit Optimismus angehen. Wir wollen die Euphorie aus dem letzten Jahr mitnehmen und in jeder Partie das bestmögliche Herausholen. Wir haben große Lust auf die Saison und freuen uns mit allen Fans, dass es bald wieder losgeht.“

Danny Jansson:

„Ich denke, wir müssen auch mental verstehen, dass wir nicht über Nacht zu Bayern München werden, nur weil wir letztes Jahr ein paar Spiele gewonnen haben. Wir müssen bescheiden bleiben. Die BBL wird ein sehr spannender und harter Wettbewerb, und außerdem haben wir nur sehr wenige Spieler, die Erfahrung mit dem Spielen in zwei Ligen haben. Es wird also in diesem Jahr viele Herausforderungen geben.“

Erweiterte Infrastruktur

Matthias Lautenschläger:

„Mit der zunehmenden Bekanntheit haben wir auch gemerkt, dass wir mehr Verantwortung haben in gesellschaftlicher Hinsicht. Wir haben unser Angebot für Kinder ausgeweitet, sowohl durch Schul-AGs als auch im eigenen Verein. Ab September haben wir jemanden fest angestellt, der sich hauptsächlich um Camps und unseren KidsClub kümmern wird. Das Ziel ist, dass wir in jeder Woche von den Schulferien das ganze Jahr über Camps anbieten für bis zu 100 Kinder. Dabei wollen wir auch kostenfreie Plätze anbieten, gerade für Kinder, die eben nicht immer die gleichen Möglichkeiten haben und sozial benachteiligt sind, um einfach auch der sozialen Verantwortung, die der Erfolg der vergangenen Jahre mit sich gebracht hat, gerecht zu werden.“

Alex Vogel:

„Die Erwartungshaltung ist jetzt natürlich gestiegen, was den Job nicht unbedingt leichter für uns macht. Deshalb war es für uns im Sommer die Aufgabe, einen Weg zu finden, mit der Erwartungshaltung klarzukommen und gleichzeitig aber weiterhin angriffslustig zu sein und Dinge weiterhin besser machen zu wollen. Da rede ich jetzt gar nicht nur über Platzierungen, sondern im Großen und Ganzen über die Infrastruktur, wo sich der Club auch weiterentwickelt hat. Wir haben mit Johannes Hübner jetzt auch einen Jugendkoordinator, der die Schnittstelle zwischen Jugend- und Profibereich klarer definiert. Das heißt, wir sind infrastrukturell weitere Schritte gegangen, was den sportlichen Bereich, aber auch den gesamten Verein angeht.“

Kader

Alex Vogel:

„Hier war es die Aufgabe, Kontinuität im Kader zu schaffen, was immer sehr wünschenswert ist. Für ein low-budget Team das überperformt, ist es allerdings oftmals nicht möglich, Spieler zu halten, weil sie sich interessant gemacht und die Begehrlichkeiten anderer Teams geweckt haben. Wir sind deshalb sehr froh darum, dass wir relativ früh in der Lage waren, Schlüsselspieler und Identifikationsfiguren zu halten. Sowohl was den Import-Bereich als auch die deutschen Spieler angeht.“

„Trotzdem gehört zur Wahrheit dazu, dass wir mit Bakary Dibba und Ryan Mikesell zwei absolute Schlüsselspieler für unseren letztjährigen Erfolg verloren haben, die wir ersetzen mussten. Wir sind jedoch nicht auf der Suche nach einem „Ryan Mikesell 2.0“ gewesen, sondern mussten andere Wege finden. Ich glaube, wir haben da ganz gute Lösungen gefunden.“

Matthias Lautenschläger:

„Wir haben so viele Spieler halten können. Alle deutschen Spieler aus der festen Rotation sind geblieben und wir haben mit Kevin noch einen deutschen Qualitätsspieler dazugewonnen. Bei den Imports hatten wir nur zwei Abgänge und haben mit Andrew einen Spieler verliehen, bei dem wir immer noch eine Perspektive mit ihm sehen. So wenige Abgänge zu haben, ist absolut keine Selbstverständlichkeit und in der Bundesliga fast schon ein Unikum. Das ist zum einen der guten Arbeit von Danny zu verdanken, der einfach Spaß am Sport vermittelt und mit dem die Spieler gerne zusammenarbeiten. Und zum anderen auch der Arbeit von Alex, der ständig im Austausch mit den Agenten ist und eine sehr intensive Kontaktpflege an den Tag legt. Dass wir jetzt diese Mannschaft nach so einer erfolgreichen Saison auf dem Parkett haben dürfen, ist wirklich etwas ganz Besonderes.“

Danny Jansson:

„Vor allem möchte ich auch darauf hinweisen, dass wir dieses Jahr ohne die Führungsqualitäten von Ryan Mikesell auskommen müssen, die im letzten Jahr sehr wertvoll waren. Es gibt hier und da viele kleine Details, und manchmal passt alles zusammen und wir können sehr erfolgreich sein, aber gleichzeitig kann auch eine Kleinigkeit anders laufen, und dann werden die BBL und die Champions League wahrscheinlich zu einer noch größeren Herausforderung.“

Basketball Champions League und zusätzliche Belastung

Alex Vogel:

Ein elementarer Bestandteil des Sommers war es, den steigenden Herausforderungen durch die Basketball Champions League gerecht zu werden. Dadurch haben wir schonmal mindestens sechs Spiele mehr. Auch in der BBL kommen in der regulären Saison nochmal zwei Spiele dazu [durch die Aufstockung auf 18 Teams, Anm. d. Red.]. Das heißt, wir haben einfach eine viel größere Belastung insgesamt. Wir haben uns daher die Frage gestellt, wie groß der Kader sein soll. Zum einen willst du natürlich trotz möglicher Verletzungen immer wettbewerbsfähig sein, sowohl auf internationalem Niveau als auch in der BBL. Zum anderen musst du aber auch aufpassen, denn wenn du zu viele Spieler hast, kann es auch Unzufriedenheiten geben. Danny macht dahingehend mit seinem Coaching-Staff ganz bestimmt einen guten Job, um das zu managen.“

Matthias Lautenschläger:

„Wir haben einen sehr straffen Zeitplan und gerade am Anfang müssen wir als Mannschaft, aber auch als gesamte Organisation erstmal lernen, mit dem zusätzlichen Wettbewerb umzugehen. Wir freuen uns und die Mannschaft hat es sich verdient, jetzt Champions League zu spielen. Wir sind voller Euphorie, aber gleichzeitig auch voller Demut.“

Start in die Vorbereitung

Danny Jansson:

„Ich glaube, letztes Jahr saß ich hier und das Erste, was ich sagte, war: ‚Das letzte Training war Mist.‘ Gestern hatten wir tatsächlich eine Phase von fünfzehn wirklich guten Minuten. Es sah nach Basketball aus, aber dann kam es zu drei Ballverlusten. Das bedeutet aber einfach, dass wir uns in der Preseason befinden und noch nicht bereit sind.“

„Aber für mich ist heute das Wichtigste, erstmal einen guten Rhythmus zu finden und intensiv gegen Crailsheim zu spielen, und das ist das Einzige, was mir im Moment wichtig ist. Und danach kommt das morgige Training, also konzentrieren wir uns jetzt auf ein Spiel nach dem anderen.“

Luis Benz
MLP Academics Heidelberg
Medien und Kommunikation

Beitragsfoto: Michael Ruffler