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20. Oktober 2012

Vor dem Zweitliga-Schlager gegen München: Interview mit Jill Young

Seit Saisonbeginn verstärkt die 24-jährige Jillian Young die MLP BasCats. Die 1,72 m große Flügel- und Aufbauspielerin wurde am 5. Mai 1988 in der 16.000-Einwohner-Stadt Mitchell, South Dakota, geboren. Sie besuchte die Mitchell Cristian High School und studierte dann auf der South Dakota State University, wo sie ihren Bachelor-Abschluss in Psychologie machte. Mit dem Basketballteam der South Dakota State University spielte sie in der Saison 2011/12 in der NCAA Division I und landete unter den Top 4 der Korbjägerinnen. Sie verwandelte 90,5 % ihrer Freiwürfe und 41,7 % der Dreipunktewürfe. Im August hat sie Clint Sargent, shooting guard bei den MLP Academics in der Pro A, im heimischen Mitchell geheiratet. Jill Young hat sich bereits gut eingelebt und mit sehr starken Leistungen aufgewartet. Grund genug, die Amerikanerin im folgenden Interview etwas näher vorzustellen.

Willkommen in Heidelberg, Jill. Wie waren die ersten Wochen in der neuen Heimat?

Jill: Ich mag Heidelberg. Es ist natürlich wunderschön, wieder regelmäßig mit Clint zusammen zu sein. Und es ist sehr interessant eine andere Kultur kennen zu lernen. Das bringt mir für die Persönlichkeitsentwicklung sehr viel.

Wie ist Dein Eindruck vom neuen Team?

Jill: Alle haben in der Vorbereitung sehr gut gearbeitet. Die Chemie stimmt. Unser Zusammenspiel wird jeden Tag besser. Wir arbeiten sehr gut in der Defensive, aber wir müssen noch konstanter werden und das ganze Spiel intensiv durchspielen.

Wie siehst Du Deine Rolle im Team?

Jill: Meine Stärke ist das Werfen, auch aus der Distanz. Ich möchte positiv auf das Team einwirken und ihm helfen. Der Teamgedanke ist mir sehr wichtig.

Wie ist Dein erster Eindruck von der 2. Bundesliga in Deutschland und welche Unterschiede zum amerikanischen Damen-Basketball gibt es?

Jill: Das ist für mich schwer zu beurteilen, denn ich habe nicht in den Top-College-Leagues gespielt. Es ist definitiv anders. Zum Beispiel musste ich mich an die andere Schrittregel gewöhnen, und die Dreipunktelinie ist auch anders. Was die Gegner angeht, es gibt eine Reihe guter Teams in der 2. Liga.

Ihr habt in Saarlouis das erste Spiel verloren. Was waren die Gründe für Dich?

Jill: Ich denke, Saarlouis ist ein sehr gutes Team und hat ein gutes Spiel gemacht. Wir hatten unsere Chancen zu gewinnen, haben aber unsere Systeme nicht konsequent durchgespielt. Wir müssen lernen, nicht nur drei Viertel, sondern das ganze Spiel voll da zu sein. Das hat uns den Sieg in Saarlouis gekostet. Aber es war ein tolles und intensives Match, und die Fans von Saarlouis haben für eine tolle Atmosphäre gesorgt.

Was müsst ihr gegen München besser machen?

Jill: Wie ich schon sagte, wir müssen ein ganzes Spiel gut sein. Im Hinblick auf die weitere Saison müssen wir konstanter werden. Die Partie gegen München wird zeigen, wie wir uns von der Niederlage erholt haben. Wir freuen uns sehr auf dieses Heimspiel. Es ist noch früh in der Saison, und wir glauben daran, dass es eine erfolgreiche wird. Wenn wir in jedem Training und in jedem Spiel besser werden, dann wird sich alles zum Guten wenden.

Wie bist Du denn zum Basketball gekommen?

Jill: Mein Vater, mein älterer Bruder und meine ältere Schwester haben alle gespielt. Mein Vater war Basketballtrainer an einer High School. Ich bin schon in sehr jungen Jahren immer mit ihm werfen gegangen. Ich habe zwar auch mal Tennis gespielt, aber Basketball ist eine Leidenschaft für mich.

Du bist ja seit August verheiratet, überall wird aber von Jill Young gesprochen und geschrieben. Wie ist Dein Nachname nun?

Jill: Beides ist okay für mich. In der offiziellen Spielerliste stehe ich mit Jill Young.

 

Und das sagt Trainer Dennis Czygan über Jill Young: „Jill ist ein Glücksgriff für uns. Sie hat eine hohe Basketballintelligenz, ihre Pässe sind einfach super. Sie hat sich schon sehr gut integriert und ist die ideale Ergänzung für uns. Sie ist sich bewusst, was sie tut und ist in ihrem ganzen Verhalten sehr reif. Manchmal nimmt sie sich noch zu sehr zurück, sie kann ruhig öfter Kommandos geben“.