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9. April 2024

Courtgeflüster mit Alex Vogel

Am Ende war es für uns eine sehr erfolgreiche Reise nach Hamburg. Wir haben den vierten Sieg im fünften Spiel feiern können. Und dieser war in meinen Augen verdient. Vor der Partie haben wir uns vorgenommen, die Energie der Hamburger zu matchen. Das ist uns gelungen. Nach einem Sieg im vorherigen Heimspiel war es uns außerdem wichtig, ein anderes Gesicht zu zeigen als auswärts in Oldenburg. Auch dies hat die Mannschaft super umgesetzt. Wir sind von der ersten Sekunde an als Team aufgetreten und haben über 40 Minuten eine sehr ansprechende Leistung gezeigt – auf beiden Seiten des Feldes.

Um den Erfolg einzuordnen, gehört auch dazu, dass wir mit nur vier Import-Spielern angereist sind. Abu fehlt weiterhin wegen seiner Sprunggelenksprobleme. Elias musste ebenfalls pausieren. Dazu hatten wir fast über die gesamten 40 Minuten große Foulprobleme. Doch das Team hat eine tolle „Next-Man-Up-Mentalität“ gezeigt, jeder Spieler, der aufs Parkett gekommen ist, hat seine Leistung gebracht. Besonders hervorheben möchte ich dabei zwei Spieler. Paul durchlebt keine einfache Saison, auch in Hamburg saß er zwischenzeitlich lange auf der Bank. Hintenraus ist er eingesprungen, hat unter den Körben gekämpft, gut verteidigt und vorne einen wichtigen Freiwurf getroffen. Er hat einen großen Anteil am Sieg. Genau wie Bennet, der ebenfalls keine einfachen Spiele zuletzt hatte. Bennet arbeitet immer hart und hat eine ganz starke Leistung gezeigt. Ich bin optimistisch, dass beide diesen Schwung jetzt mitnehmen können. Ein eklatanter Unterschied zu den Spielen vor der Länderspielpause liegt darin, dass wir deutlich gefestigter agieren, widerstandsfähiger sind und gegnerische Läufe nicht mehr ausarten. Wir finden derzeit zu jedem Zeitpunkt einen Weg, das Spiel wieder auf unsere Seite zu bringen. Am Ende steht ein großer Teamerfolg unter sehr schwierigen Bedingungen. Wir haben verstanden, wie Abstiegskampf funktioniert, müssen nun fokussiert trainieren, um weitere Siege zu feiern. Das war ein wichtiger Schritt – doch uns allen ist die Bedeutung der Situation natürlich weiterhin bewusst.

Nun geht es nach Ludwigsburg. Ein sehr unangenehmer Gegner, der wie schon in den vergangenen Jahren sehr guardorientiert agiert. Sie versuchen viel Druck, offensiv wie defensiv, auf den Gegner auszuüben. Dazu haben sie in Buie, Graves und Melson gleich drei kleine Spieler, die kreieren können. Sie haben wenige Ballverluste, sind stark am offensiven Brett und werfen auch deshalb im Schnitt sechsmal häufiger auf den Korb als der Gegner. Uns erwartet in gewisser Weise ein ähnliches Spiel wie in Oldenburg. Wenn wir die Energie über 40 Minuten matchen können, haben wir eine Chance und spielen um den Sieg. Gelingt uns das nicht, sind sie – ähnlich wie die EWE Baskets – nur schwer zu stoppen.