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27. April 2024

97:104 – beim SYNTAINICS MBC war für die MLP Academics mehr drin

Da war definitiv mehr drin! Die MLP Academics Heidelberg verlieren das brisante Duell mit 97:104 (18:31, 36:28, 22:23, 21:22) beim SYNTAINICS MBC vor 2.700 Zuschauern in der Stadthalle Weißenfels. Während sich dadurch die Sachsen-Anhaltiner am 30. Spieltag der easyCredit Basketball Bundesliga Luft im knüppelharten Abstiegskampf verschafften, geht das Hoffen und Bangen bei den Kurpfälzern vorerst weiter.

Unsere MLP Academics vermochten leider nicht an das hohe Leistungslevel gegen den FC Bayern Basketball (89:82) anzuknüpfen, sondern sie ließen sich frühzeitig den Schneid von den bissigen MBC-„Wölfen“ abkaufen. Es hatte zur Folge, dass sie bei diesem phasenweise wilden Offensivspektakel ständig einem Rückstand hinterherliefen. Vermutlich hätte ein Gleichstand oder eine einzige Führung gereicht, um die Schützlinge von Headcoach Predrag Krunic bis ins Mark zu erschüttern.

Elijah Childs: „Wir haben sie machen lassen“

„Wir haben sie machen lassen, was sie in diesem Spiel gegen uns tun wollten“, resümierte Academics-Center Elijah Childs den über weite Strecken total verrückten Verlauf eines Fights. Insbesondere die ersten beiden Viertel glichen einer Achterbahnfahrt ohne Atempause. In den Teilabschnitten drei und vier wurde es dann zunehmend kampfbetonter, hektischer und auch nickliger auf dem Parkett.

Die Gründe für die dritte Niederlage gegen den SYNTAINICS MBC waren offensichtlich. Die Heidelberger konnten einen unter Zugzwang stehenden Kontrahenten nie richtig bremsen. Die Lücken waren in der Transition-Defense viel zu groß. Die „Wölfe“ kamen permanent zu einfachen Layups oder Aktionen direkt unterm Korb, was ihre Zweier-Quote von 68,8 Prozent erklärt. Solche Szenen, zumal in der vorgefundenen Häufigkeit, tun einer Mannschaft richtig weh. Mit 45/31 ging die Reboundstatistik klar an die Hausherren, die sich auch mehr Offensivrebounds (14/9) als unsere Jungs vom Neckar krallten. Zum Extrafaktor wurde hierbei „Altmeister“ John Bryant (36), dem bei einer Einsatzzeit von 13:56 Minuten ein mitentscheidendes Double-Double mit 13 Punkten und 10 Rebounds gelang. Der 2,11-Meter-Mann des MBC warf seine ganze Ruhe und Cleverness in die Waagschale.

Hauptlast lag bei Jaworski, Carroll und Childs

Ein weiterer signifikanter Unterschied sollten die Impulse von der Bank sein. Kostja Mushidi, Bryant, Jhonathan Dunn und Vincent Edwards sammelten 43 Zähler ein. Bei den MLP Academics hingegen waren es zusammengerechnet nur deren zwölf. Ergo: Die zu schulternde Hauptlast in der Offensive trugen diesmal Justin Jaworski (28 Punkte, 8 Assists, 6 Turnover), Jeffrey Carroll (26 Punkte) und Elijah Childs (Double-Double, 22 Punkte, 10 Rebounds) und mit Abstrichen Isaiah Whaley (9 Punkte, 5 Rebounds). Whaley musste nach einem Foul gegen Mushidi bereits frühzeitig (32. Minute!) das Feld verlassen, so dass Headcoach Ingo Freyer fortan eingeschränkt über Options- und Rotationsmöglichkeiten verfügte.

Eine Small-Ball-Formation brachte die Gäste in Schlagdistanz (92:94, 36.), letztlich freilich schwanden den MLP Academics in der Schlussphase die Kräfte, weil die „Marathon-Männer“ Jaworski, Carroll und Childs über die Maßen gefordert waren. Die kleinen Missgeschicke, Unkonzentriertheiten und toughen Ballverluste passierten nämlich auch deshalb, weil der Akku mit zunehmender Dauer leerer und leerer wurde.

Somit landete man leider nicht den gewünschten Befreiungsschlag. Die Universitätsstädter müssen weiterhin auf der Hut sein, um nicht auf einen der beiden Abstiegsplätze abzurutschen. „Wir haben unverändert eine gute Chance, unser Ziel zu erreichen“, analysierte Elijah Childs die Lage im Tabellenkeller, „das Thema ist unsere Defensive, nicht die Offensive. Da können wir viel machen. Wir müssen aber mehr Defensivstopps hinbekommen.“

Zu viele Punkte kassiert …

Das stimmt. In den ausstehenden vier Begegnungen der regulären BBL-Saison wird dies unbedingt vonnöten sein. Dem MBC gelang es in der Liga und im Pokal, in den drei Vergleichen den MLP Academics 104, 111 und 98 Punkte „einzuschenken“. Wurffestivals dieser Art sind in aller Regel äußerst schwer zu kompensieren. Schon am kommenden Dienstag (18:30 Uhr/live bei Dyn ab 18:15 Uhr) wartet mit ALBA Berlin der nächste harte Brocken auf Heidelberg. Die „Albatrosse“ haben tabellarisch zum FC Bayern auf der Pool-Position aufgeschlossen. Mit 23 Siegen und 6 Niederlagen liegen sie in Lauerstellung. Am Sonntag will sich der zweite deutsche EuroLeague-Klub bei den Basketball Löwen schadlos halten, ehe die MLP Academics beim wiedererstarkten Meister von 2020 bis 2022 eine hohe Auswärtshürde vor sich haben.

Es ist und bleibt ein Drahtseilakt für eine aus Tübingen, Crailsheim, Heidelberg, Rostock, den MBC und Göttingen bestehende BBL-Gefahrenzone. Und wir lassen Ende April bewusst den Rechenschieber in der Schublade stecken …

Stimmen zum Spiel:

„Wir haben das Rebound-Duell zu hoch verloren. Gerade am Ende des Spiels, dadurch hatte der Gegner zu viele Second-Chance-Points.“ – Ingo Freyer, Headcoach der MLP Academics Heidelberg.

„Sie sind sehr aggressiv zu den Rebounds gegangen und haben uns hierbei sowie in der Transition gecrasht. Isaiah hat eine wichtige Wirkung auf unser Spiel. Er hat uns an allen Ecken und Enden in der Schlussphase gefehlt. Wir brauchen ihn auf dem Feld, um zu gewinnen.“ – Elijah Childs, Center der MLP Academics.

„Das war ein sehr wichtiger Sieg. Gratulation an unsere Spieler für eine sehr engagierte und kämpferische Leistung. Sie haben gefightet und sind als Mannschaft aufgetreten. Wir hatten offensiv einen guten Rhythmus und haben das Spiel kontrolliert. Ein herzlicher Dank geht an unsere Fans, die das gesamte Spiel wie eine Eins hinter uns gestanden und uns extra Impulse gegeben haben.“ – Predrag Krunic, Headcoach des SYNTAINICS MBC.

Joachim „Jogi“ Klaehn
MLP Academics Heidelberg
Kommunikation und Medien

Zuschauer:innen: 2700
MLP Academics Heidelberg – Basketball mit Zukunft